NEU:DIN VDE V 0826-2, Brandwarnanlagen (BWA) für Kindertagesstätten, Heime, Beherbergungsstätten und ähnliche Nutzungen – Projektierung, Aufbau und Betrieb
- Die örtliche Warnung erfolgt durch Signalisierungseinrichtungen, wie z.B. die Melderhupen in den Rauchmeldern oder Sirenen.
- Die Warnsignale werden durch automatische Melder oder Handfeuermelder ausgelöst.
- Art und Ort der Meldungen (mit empfohlener Quittierung) müssen an einer hausinternen Stelle klar verständlich angezeigt werden.
- Die Übertragungswege müssen überwacht werden.
- Eine externe Weiterleitung zu einer ständig besetzten, hilfeleistenden Stelle ist nicht zwingend erforderlich, aber optional möglich
- Für eine dauerhafte Betriebssicherheit der Brandwarnanlage sind EN 54 Komponenten einzusetzen. In der Vornorm wird eine Anlagenkonfiguration mit ausgesuchten DIN EN 54-Komponenten beschrieben.
Ablauf Projektierung
Warum ist eine Projektierung wichtig?
Im Rahmen einer Projektierung werden die individuellen Bedingungen im Objekt, insbesondere seine Eignung für Funk analysiert und die Anforderungen an das Funksystem zusammengetragen.
Denn erst wenn die wesentlichen Faktoren – die Eignung des Gebäudes für Funk, das passende Alarmierungskonzept, die Wünsche des Kunden, die Beachtung geltender Normen und Gesetze – berücksichtigt worden sind, dann sind die Voraussetzungen für den bestmöglichen Schutz von Leben und Sachwerten gegeben.
Auf was ist bei einer Objektbewertung zu achten?
Größe, Bausubstanz und Bauweise bestimmen das Maß an Dämpfung der Funksignale und somit die Qualität der Funkübertragung. Veränderungen im Gebäude (Nutzung, Einrichtung, Anzahl der Personen, die sich im Gebäude aufhalten) sollten als Einflussfaktoren auf die Stabilität der Funkübertragung möglichst berücksichtigt werden.
Eine Messung mit (nicht fest) positionierter Zentrale, Repeatern und einigen Meldern an ausgewählten Standorten bringt Klarheit über die Eignung des Objektes für Funk. Während der Ausmessungen sollten die Bedingungen möglichst konstant (schlecht) gehalten werden.
Die Einflüsse wechselnder Umgebungsbedingungen sollten ebenfalls im Rahmen der Messungen ermittelt werden, z.B. kann es erforderlich sein, bei Gebäuden mit Fahrstühlen die Auswirkungen auf den verschiedenen Haltepositionen zu prüfen.
Ablauf Inbetriebnahme
Einfache oder komplexe Funktopologie - Unterschiede in der Vorgehensweise
Bei einfachen Objektbedingungen kann auf eine separate Repeaterinbetriebnahme verzichtet werden. Das bedeutet: In einem Vorgang werden die Signalstärken aller Systemkomponenten zur Zentrale und allen Repeatern gemessen und die Funktopologie aufgebaut.
In beiden Fällen können einzelne Melder, die bei der Systeminbetriebnahme nicht zugeordnet werden konnten (zu schwache Signalstärke, fehlende Batteriespannung o.ä.), nachträglich in Betrieb genommen werden.
Fünf Möglichkeiten der automatischen Inbetriebnahme – Wann wähle ich welche?
Bei Erstinbetriebnahme eines Systems sollte immer eine Inbetriebnahme mit „Aufbau Topologie“, d.h. mit Signalstärkemessung ausgewählt werden.
Eine Inbetriebnahme „auf vorhandener Topologie“ ohne Signalstärkemessung sollte dann bevorzugt werden, wenn die bisherige Topologie des Funk-Systems fehlerfrei funktionierte (z.B. nach dem Service, bei Übergabe neuer Systemparameter, nach einem Wechsel der Batterien oder eines Melders).
Abb.: Auswahlmenü Inbetriebnahme in der PC-Software Assistent CC100 PREMIUM
Anlass | Inbetriebnahmeart | Messung Signalstärke | Umfang Inbetriebnahme |
Erstinbetriebnahme einer einfachen Topologie | Inbetriebnahme mit „Aufbau Topologie“ + „Repeatertopologie neu aufbauen“ | JA | Alle |
Erstinbetriebnahme einer komplexen Topologie | 1. Inbetriebnahme „Repeater“ | JA | Nur Repeater |
2. Inbetriebnahme mit „Aufbau Topologie“ + „Repeatertopologie beibehalten“ | JA | Alle übrigen Komponenten | |
Folgeinbetriebnahme, bei der die bisherige Topologie des Funk-Systems übernommen werden soll | Inbetriebnahme „auf vorhandener Topologie“ | NEIN | Alle |
Inbetriebnahme Einzelkomponente
| Inbetriebnahme Einzelkomponente über Kontextmenü Analyser | JA | Komponente |
Inbetriebnahme Einzelkomponente
| Inbetriebnahme Systemkomponente über Kontextmenü Restart | NEIN | Komponente |
Inbetriebnahme fehlgeschlagen - Mögliche Ursachen
Ständig wechselnde Umgebungsbedingungen, fehlende Systemkomponenten (auch bei fehlender Batterie) oder schwache Signalstärken können dazu führen, dass die Inbetriebnahme unvollständig endet. Systemkomponenten z.B. mit zu schwachen Signalstärken werden nicht zugeordnet, können aber nach Behebung der Ursache einzeln in Betrieb genommen werden.
Mögliche Ursachen und Maßnahmen:
- Signalstärke der angezeigten Sensoren für einen stabilen Betrieb zu schwach? Ändern Sie die Projektierung, wechseln Sie den Standort und wiederholen Sie die Inbetriebnahme.
- Batterien nicht angeschlossen, minderwertig oder zu geringe Kapazität. Wechseln Sie die Batterien! Messen Sie im Zweifelsfall die Spannung unter Last! Alle Melder aus dem System CC100 PREMIUM werden mit hochwertigen Batterien betrieben, verwenden Sie bitte nur die vom Hersteller empfohlenen.
- Mehrere Systemkomponenten mit gleicher Adresse? Lösen Sie einen Testalarm bei den angemeldeten Sensoren aus und schließen Sie aus, dass sich weitere Melder mit gleicher Adresse aus früheren Anmeldungen oder Systemen mit gleichem System-Key in Reichweite befinden. Alternativ können Sie einen Melderruf durchführen, um Melder mit gleicher Adresse ausfindig zu machen. Sollten Sensoren mit gleicher Adresse vorhanden sein, eliminieren Sie diese aus dem System oder vergeben Sie einen neuen System-Key (Achtung: erfordert Generalreset der Systemkomponenten).
- Wechselnde Umgebungsbedingungen
Versuchen Sie die Umgebungsbedingungen möglichst konstant (schlecht) zu halten, verhindern Sie für die Dauer der Inbetriebnahme Veränderungen in der Lage von Einrichtungsgegenständen, das Einschalten von Elektrogeräten u.a. Störgrößen in unmittelbarer Nähe der Systemkomponenten. Schalten Sie andere Funkanlagen mit gleicher Frequenz aus. Sollten sich Aufzüge im Gebäude befinden, kann es erforderlich sein, die Auswirkungen auf den verschiedenen Haltepositionen zu prüfen.
Quelle: telenot